Workshop Machtwechsel im Oldenburger Rathaus 1933
Im Rahmen des vom Kulturbüros der Stadt Oldenburg initiierten Projektes „90 Jahre ‚Machtergreifung‛ in der Stadt Oldenburg“ habe ich einen Schülerworkshop zum Thema „Machtwechsel im Oldenburger Rathaus 1933“ angeboten. Stattgefunden hat der Workshop in Kooperation mit dem Stadtarchiv Oldenburg sowie dem Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Oldenburg, die die Archivalien für den Workshop zur Verfügung gestellt haben.
Eine Schülergruppe, die an dem Workshop teilgenommen hat, war der Geschichtskurs GE 502 des Herbartgymnasiums Oldenburg. Die 15 Schüler:innen hatten die Gelegenheit, im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Oldenburg, Originalquellen zu studieren und nachzuvollziehen, wie die NSDAP seit des Wahlkampfes für die Kommunalwahlen im November 1930 gegen den demokratisch gewählten Oberbürgermeister Dr. Theodor Goerlitz vorgegangen ist und wie schließlich Dr. Heinrich Rabeling 1933 als Oberbürgermeister im Sinne der NSDAP eingesetzt worden ist. Grundlage waren Sitzungsprotokolle des Stadtrates, Zeitungsberichte und die Entnazifizierungsakte Dr. Heinrich Rabelings.
Die Erkenntnisse des Workshops haben die Schüler:innen in die heutige Zeit übertragen und haben eine Petition an Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, an die Mitglieder des Stadtrates und an die Bürger:innen der Stadt Oldenburg gerichtet. Das Anliegen der Schüler:innen ist es, die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten wach zu halten und sich weiterhin für das Gedenken zu engagieren, Diskriminierung entgegenzutreten und demokratische Werte aufrechtzuerhalten. Denn angesichts der Ereignisse der „Machtergreifung“ vor 90 Jahren stellt sich die Frage, was Politiker:innen und Bürger:innen aus der Vergangenheit lernen können und wie sie heute die Demokratie schützen können.
Daher rufen die Schüler:innen durch die Petition alle Bürger:innen auf, respektvoll und konstruktiv miteinander umzugehen und dabei auf diskriminierende Sprache zu verzichten. Außerdem setzen sich die Schüler:innen dafür ein, dass weiterhin Projekte und Initiativen gefördert werden, die sich mit dem Thema „Nationalsozialismus in Oldenburg“ auseinandersetzen wie zum Beispiel Gedenkveranstaltungen und Gedenktafeln sowie Projekte an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Bei einem Termin im Oldenburger Rathaus haben die Schüler:innen gemeinsam mit ihrer Lehrerin, Annemarie Hinrichs, und mir die Petition an Oberbürgermeister Jürgen Krogmann übergeben.